Meyer-Optik Görlitz Trioplan 2.8/100
Das Meyer Trioplan ist ein oft unterschätztes, vielfach auch überschätztes Objektiv.
Sein technischer Aufbau ist denkbar einfach und gewährt einen Ausflug in die Anfangszeiten der modernen Fotografie: drei Linsen, einzeln angeordnet, ein so genanntes Triplet. Die Blende besteht aus vielen Lamellen und formt auch abgeblendet einen herrlichen Kreis. Die Blendensteuerung erfolgt rein manuell mit Blendenvorwahl. Die Nahgrenze liegt bei etwa 1 Meter.
Das Gehäuse ist aus Aluminium und relativ leicht. Ich hatte das Trioplan bereits mit M42, inzwischen mit Praktina-Anschluss. Letzterer sorgt für ein "dickes Ende" zur Kamera hin, der M42er läuft konisch schlank aus, gefällt mir nicht so an der DSLR. Geschmacksache. Darüber hinaus habe ich den Eindruck gewonnen, dass das Praktina-Trioplan besser verarbeitet ist.
Die optischen Eigenschaften sind verblüffend: bei Offenblende zeichnet das Trioplan duftig weich mit erahnbarer Schärfe, im Zentrum deutlich scharf. Das Bokeh scheint nur aus Kringeln zu bestehen. Abgeblendet auf Blende 4 verschwinden die Kringel, das Bild wird homogener, die Zentrumssschärfe legt noch einmal zu, zum Rand hin weiterhin luftiger. Weiter abgeblendet auf Blende 8 ist der gesamte Bildkreis neutral und einfach nur scharf. In diesem Objektiv schlummern bei richtiger, bewusster Anwendung also gleich drei unterschiedliche Objektive. Das Trioplan ist kein Objektiv, das man nach heutigen Maßstäben als "gut" bezeichnen würde. Aber es kann riesig Spaß machen – und sogar brauchbare Bilder!
Und nun wären wir bei meinem Einstieg in das Thema „überschätzt – unterschätzt“: bei aller Sympathie für die Eigenheiten des Objektivs – es ist keine Wunderlinse, Blende 2.8 ist eine zu viel, finde ich, was das eigentliche Leistungsvermögen der Linsen angeht, andere alte Objektive in der Leistungsklasse der Drei- und Vierlinser (Steinheil Cassarit, ISCO Isconar, Feinmess Bonotar, Takumar 4/100 ...) beginnen bei Blende 3,5 bis 4, und das ist gut so, denn die Offenblend-Leistung des Trioplans ist schon … sehr speziell.
In so fern kann man sagen, dass das Trioplan überschätzt und überbewertet ist – vor allem, was die teilweise überhitzten Preise angeht. Unterschätzt: es liegt auf der Hand, auch ein "Dreilinser" kann richtig gut sein und vor allem Spaß machen, denn durch die experimentell weite Öffnung lassen sich etwas „andere“ Bilder zaubern.
Sein technischer Aufbau ist denkbar einfach und gewährt einen Ausflug in die Anfangszeiten der modernen Fotografie: drei Linsen, einzeln angeordnet, ein so genanntes Triplet. Die Blende besteht aus vielen Lamellen und formt auch abgeblendet einen herrlichen Kreis. Die Blendensteuerung erfolgt rein manuell mit Blendenvorwahl. Die Nahgrenze liegt bei etwa 1 Meter.
Das Gehäuse ist aus Aluminium und relativ leicht. Ich hatte das Trioplan bereits mit M42, inzwischen mit Praktina-Anschluss. Letzterer sorgt für ein "dickes Ende" zur Kamera hin, der M42er läuft konisch schlank aus, gefällt mir nicht so an der DSLR. Geschmacksache. Darüber hinaus habe ich den Eindruck gewonnen, dass das Praktina-Trioplan besser verarbeitet ist.
Die optischen Eigenschaften sind verblüffend: bei Offenblende zeichnet das Trioplan duftig weich mit erahnbarer Schärfe, im Zentrum deutlich scharf. Das Bokeh scheint nur aus Kringeln zu bestehen. Abgeblendet auf Blende 4 verschwinden die Kringel, das Bild wird homogener, die Zentrumssschärfe legt noch einmal zu, zum Rand hin weiterhin luftiger. Weiter abgeblendet auf Blende 8 ist der gesamte Bildkreis neutral und einfach nur scharf. In diesem Objektiv schlummern bei richtiger, bewusster Anwendung also gleich drei unterschiedliche Objektive. Das Trioplan ist kein Objektiv, das man nach heutigen Maßstäben als "gut" bezeichnen würde. Aber es kann riesig Spaß machen – und sogar brauchbare Bilder!
Und nun wären wir bei meinem Einstieg in das Thema „überschätzt – unterschätzt“: bei aller Sympathie für die Eigenheiten des Objektivs – es ist keine Wunderlinse, Blende 2.8 ist eine zu viel, finde ich, was das eigentliche Leistungsvermögen der Linsen angeht, andere alte Objektive in der Leistungsklasse der Drei- und Vierlinser (Steinheil Cassarit, ISCO Isconar, Feinmess Bonotar, Takumar 4/100 ...) beginnen bei Blende 3,5 bis 4, und das ist gut so, denn die Offenblend-Leistung des Trioplans ist schon … sehr speziell.
In so fern kann man sagen, dass das Trioplan überschätzt und überbewertet ist – vor allem, was die teilweise überhitzten Preise angeht. Unterschätzt: es liegt auf der Hand, auch ein "Dreilinser" kann richtig gut sein und vor allem Spaß machen, denn durch die experimentell weite Öffnung lassen sich etwas „andere“ Bilder zaubern.